Meine Hunde

… Jeder Hund ist und war was besonderes!

 


geb. 2009 / gestorben 07.10.2023

Kira Nov. 2018
Kira, ein besonderer Hund!

Am 05.05.2018 habe ich die Kuvasz Retriever Mix Hündin „Kira“ mit 9 Jahre bei mir aufgenommen.
Sie wurde in den ersten 8 Jahren “nur als Garten Hund” gehalten, nachdem der Hundehalter verstorben war, kam sie als Notfall mit „schwierigen Verhalten“ ins Tierheim. Sie war sehr untergewichtig und nach einigen Untersuchungen konnte man nicht genau sagen, was sie an Organischen defekten evtl. auch noch mitgebracht hat.  Nach einigen „unruhigen“ Wochen Aufenthalt im Tierheim, hatte man sich entschieden Kira zu kastrieren danach kam Sie auf eine Pflegestelle mit der Hoffnung, das ihr Verhalten doch noch etwas „einfacher“ wird.
Leider war es nicht so, zeigte sie sich sehr auffällig auf der Pflegestelle, sie war nicht so „freundlich“ zu einem, sie fixierte, schnappte nach Händen, misstrauisch, ließ nicht jeden ran, Ressourcen verteidigen und vieles mehr. Kurz und knapp gesagt, sie meinte es ernst und zog auch (blutig) durch.
Daraufhin wurde sie von „mehreren Stellen“ neu Eingeschätzt, leider sah es da nicht so gut aus. Man kam zum Ergebnis, das Kira „nicht“ mehr berechenbar sei und somit „schmolz“ die Hoffnung dahin, sie je wieder ein passendes zu Hause zu finden (nicht vermittelbar). Man dachte sogar ans einschläfern.

Ob wohl die vorherigen Ergebnisse der Einschätzungen von diversen Stellen nicht so „rosig“ waren, kam man auf mich zu. Wir trafen uns  (Pflegestelle, teil vom Vorstand) am Tierheim Olpe, ich schaute mir Kira an. Sie zeigte sich nur zum Teil von ihrer „guten“ Seite, aber ihre „schlechtere“ Seite kam auch schon dort zu Tage. Sah schlimmer aus, wie es war. Ich ging alleine erst mal eine Runde, wir kamen zurecht, daher entschied ich mich sie mit zu mir nach Hause zu nehmen, um besser die Hündin kennen zu lernen.
Einschläfern lassen kann man immer noch, wenn wirklich eine Gefahr von ihr ausgegangen wäre oder evtl. auch eine andere Erkrankung (z.B. Tumor) festgestellt wurde.  Es kam schnell heraus, das Kira  gesundheitlich doch einige „Baustellen“ mit gebracht hatte: 
Schilddrüsenunterfunktion, Durchblutungsstörungen, Augen Pupillen bleiben weit offen, kann nicht richtig sehen und einschätzen was auf sie zu kommt, muss mehr auf Ohren und Nase verlassen, hin und wieder Gelenkschmerzen, Hüfte, altersbedingte Probleme. – Einige „Baustellen“ trugen sogar Kiras Verhalten herbei.
Ich musste selber mich mit der „Materie“ erst mal beschäftigen, um zu verstehen, welche Hormone, Botenstoffe, Schmerzen uvm. das Verhalten des Hundes verändern kann. Es war eine ganz neue Welt für mich, Biologie hatte ich zuletzt in meiner Schulzeit gehabt und somit musste ich auch viel selber erfragen. Zum Glück konnte ich meine Schwester des Öfteren fragen, sie ist selber Ärztin in der Humanmedizin und sie konnte mir einiges gut erklären. Den Rest habe ich mir dann aus den Fachbüchern herausgesucht, habe gezielte Fort- und Weiterbildungen mit gemacht und nach einiger Zeit kam ich auch mit meinen Wissen dahin, das ich Kira gut verstehen und helfen konnte.
Nach 3 Monaten waren alle Blutwerte gut, nach 6 Monaten konnte man Kira gut einschätzen im Verhalten, vieles hat sich herauskristallisiert wo wirklich die Schwierigkeiten sitzen z.B. Unsicherheit mit Hunden, Menschen, unbekannten Situationen, Phobien bei Schussgeräuschen, Silvesterkracher, Gewitter, Arztpraxen, Pferde, Kühe und Schafe. Sie hatte viel Nachholbedarf was so die Umwelt geboten hatte. Auch Herdenschutz typisches Verhalten wie z.B. Territoriale Aggression konnte man eindeutig zuordnen. Auch Verhaltensauffälligkeiten, wie z.B. Ressourcenverteidigung gehörte in der ersten Zeit noch zur Tagesordnung, was sich aber auch nach einiger Zeit legte.
Aber auch andere Auffälligkeiten die nicht so direkt auffielen, kamen immer mehr zu Tage. Alle diese „Baustellen“ werden mich noch einige Zeit beschäftigen, evtl. werde ich nicht jedes unerwünschte Verhalten in den Griff bekommen, aber Sie wird mich in den nächsten Monaten in Beobachten – Einschätzen und Lösungen finden ein ganzes Stück meines Wissens weiter bringen . Eins hat man schnell gemerkt, mit klassischer Körpersprache und Interpretation kommt man hier nicht weiter, man muss auch „zwischen den Zeilen“ den Hund lesen und verstehen lernen. 
Viele die in den ersten Wochen Kira kennen gelernt hatten und immer wieder in regelmäßigen Abständen sie sehen, haben mir schon bestätigt, Kira hat eine komplette positive Wandlung durchlaufen und genau diese Beobachtungen von außenstehenden hilft mir weiter, die Kira besser verstehen zu lernen.
Nach einem Jahr haben sich leider die Augen verschlechtert, aber allgemein zeigt Kira auch sehr schöne verschmuste Seite. Wir freuen uns jeden morgen von neuen, das wir uns haben. Seit Herbst 2020 haben sich die Ohren auch verschlechtert, zum einen kommt es zu gute, weil sie Geräuschempfindlich ist, sie reagiert nicht mehr auf alles negativ, aber Sylvester und Gewitter ist immer noch als „Trauma“ da. 
Seit Sommer 2022 merkt man stark, das sie Körperlich abgebaut hat. Im Dezember 2022 zeigt sie vermehrt, das auch die Leber und Nieren nicht mehr so 100 % dabei sind. Mittlerweile sehe ich nicht mehr weit in die Zukunft, ich genieße jeden Tag, jede Stunde mit ihr, solange wie sie noch bei mir ist. 

Der Tag ist gekommen, ich musste Kira am 07.10.2023 gehen lassen. Die Kraft war aus dem Körper raus, sie hatte motorische Ausfälle, sie hatte schmerzen, die Gelenke an den Pfoten waren dick und sie konnte nicht mehr richtig gehen, viel immer wieder hin, schwankte beim gehen und jede Bewegung viel ihr schwer. Der Zeitpunkt war gekommen, wo ich Entscheidungen treffen musste, lange habe ich in mir gerungen, hatte immer die Hoffnung, das evtl. sie doch noch mal sich berappelt, aber ich habe auch gesehen, das sie immer mehr abgebaut hatte, sie quälte sich immer mehr, die Lebensqualität war nicht mehr gegeben. Den richtigen Zeitpunkt zu finden ist immer schwer, wir Hundehalter müssen auch in dieser Zeit für das Tier entscheiden. 

Danke an alle, die meine Kira so akzeptiert haben wie sie war. 

Seelenhunde hat sie jemand genannt,  jene Hunde, die es nur einmal gibt im Leben, jene Hunde, die wie Schatten waren, wie die Luft zum atmen, jene Hunde, die uns ohne Worte verstanden.  Quelle ….  „Der kleine Prinz“
Kira ist einer, der zu den Seelenzhunden gehört. 


An die Hundehalter, die verzweifeln, weil es mit dem Hund nicht so klappt!
Man sollte die nötige Zeit, Geduld und Ausdauer mitbringen, um „schwierigen Hunden“ die Change zu geben, ein „fast normales Hundeleben“ genießen zu können. Man kann nicht alles schaffen, aber das was man schafft, das bringt einen selber einen ganz großes Stück an Erfahrung weiter.

Nachgedanke:
Kira kam in mein Leben um mir zu zeigen wie man mit schwierigen Hunden umgeht, meine Fort- /Weiterbildungen wurden so ausgewählt, das ich meiner Hündin helfen konnte. Ohne zu merken, bin ich auf meinen Weg zurück geholt worden, warum ich überhaupt Hundetrainer / Sachverständiger geworden bin. 2010 haben meine Wurzeln angefangen sich zu bilden im Tierheim Olpe. Die Jahre zwischen Tierheim und bis Kira kam, war man noch in der „Findungsphase“, ab Kira ging es wieder auf den Weg zurück der „schwierigen Hunden“.  Fort-/Weiterbildung ist Theorie, aber in der Praxis lernt man schnell, das Theorie alleine einen nicht weiterhilft, erst in der Praxis lernt man damit um zu gehen. 

Liebe Kira, ich Danke Dir für all das Wissen was Du mir beigebracht hast. — DANKE vom Herzen für immer!



1990 bis Okt. 2001 Riesenschnauzer Cora von Züchter… hat meine Frau mit in die Beziehung gebracht…!


Jimmy…

1994 bis Okt. 2001 Zwergpinscher Jimmy … Tierheim Wipperfürth… war schon 8 Jahre alt…verstarb an Nebennierenkrebs.


Lumpi…

Nov. 2001 bis Jan. 2010 Terrier Mix Rüde Lumpi… Tierheim Dellbrück.. war auch schon ca. 8 Jahre alt…, verstarb an Knochenkrebs.


Gismo…

Ende Juli 2010 bis 13.04.2018 Ratonero Bodeguero Andaluz Rüde Gismo … Tierheim Olpe… erst als Pflegehund, da nicht vermittelbar, blieb er bei mir…. Wurde ca. 14 Jahre … starb an Krebs (Bauchorgarne waren alle befallen)